KASTRAAATIIIOOOONNNNN............

29 Wochen alt

Ich traue es fast nicht zu sagen... Du musst etwas näher zu mir heranrücken... Noch näher... Okay, ich sags dir jetzt unter uns: Ich bin seit letztem Donnerstag kastriert.

Naaaaa...stimmt so eigentlich auch wieder nicht. Was ich eigentlich sagen will: Ich bin ja ein liebes Rüdchen, habe selten Mist im Kopf. Zudem bin ich auch ein "gschpüüriges" Männchen, bei weitem nicht so überdreht wie meine Artgenossen und überhaupt mache ich selten Probleme (hmm...Mo meint, eher nie). Warum nur hat Mo also die Messer gewetzt? Ganz einfach: Sie hat nix gewetzt und mir ist nix weggeschnitten worden. An mir ist noch alles dran. Mo hat mich also chemisch kastrieren lassen. Das bedeutet, dass in den nächsten paar Wochen ein wilder Hormonhaushalt in mir sein wird und ich danach das Leben eines Enuchen kennenlernen werde. Dieses "Stäbchen", welches für die Abgabe von Hormonen zuständig ist und welches mir implantiert wurde, soll also verhindern, dass ich wegen läufiger Hündinnen ausraste, ich in einen Markierungs-Flash komme oder bei Mensch/Tier/Sache aufsteige.

Jetzt kann man sagen, dass so eine Kastration bei mir noch gar nicht nötig gewesen wäre. Schliesslich bin ich noch nie hinter einer läufigen Hündin hergerannt, ich bin noch in kein Markierungs-Flash gefallen und gesträunert habe ich auch noch nie. Nuuuun, weil ich ein cleveres Hundchen bin und sich meine Lebensreise schon ein bitzeli abzeichnet, wurde ich kastriert. Während andere Hundehalter also mit ihren Wauzis Hundesport betreiben oder in den Rettungsdienst gehen, werde ich für Mo ein Assistenzhund "light" sein. Dieses "light" hat Mo extra hinter die Bezeichnung "Assistenzhund" gesetzt. Denn in der Schweiz gibt es die Organisation "Le Copain", die gewerbsmässig solche Hunde ausbildet und wahrscheinlich auch 1000fach zertifiziert ist. So ein 1000fach zertifiziertes Hundchen werde ich zwar nicht sein, aber eben, Mo und ich werden dafür alle nötigen Tricks selber erarbeitet haben und das macht mir Spass.

Ja eben, und weil so ein Assistenzhund "light" nicht einfach einer läufigen Hündin hinterher rennen oder andere Rüden anpöbeln sollte; und schon gar nicht für jedes Markierungspippi einen Stopp einlegen darf, wurde ich eben kastriert.

Etwas unheimlich ist das ja schon. Da der ganze Kastrations-Zauber aber reversibel ist, muss ich keine Angst haben. In 10 Monaten ist das Hormonstäbchen aufgelöst und ich würde - ohne ein neues implantiertes Hormonstäbchen - zu einem ausgewachsenen Rüüüden mutieren. Die Welt steht mir also trotz Kastration offen! Yeah!!!