Ab ins Tierheim

32 Wochen alt

 

Was habe ich mich letzten Donnerstag erschreckt: Mo ist mit mir zu einem Tierheim gefahren. Aber der Reihe nach...

 

Retos Papa feiert bald seinen Geburtstag und dazu wird die ganze Familie auf ein schönes Wochenende eingeladen. Ganze Familie? Nicht ganz. Opa Frischknecht möchte lieber, dass ich nicht dabei bin. Mo hat sich nun also Gedanken dazu gemacht, was mit mir an diesem Wochenende passieren soll. Mo's Mum arbeitet am Samstag und der Paps von Mo ist nicht so fit, um auf mich aufzupassen. Dann wäre da ja noch mein Gotti Claudia (sie war ja dabei, als ich damals, vor langer langer Zeit, in Grosshöchstetten abgeholt worden bin). Gotti Claudia steckt zur Zeit in einer Weiterbildung und muss tüchtig lernen. Mo möchte mich deshalb lieber nicht zu meinem Gotti schicken. Hmm...wie wärs mit Mo's Schwester? Oder meine Doggy-Sitterin Nina?...

 

Mo hat sich die Sache lange überlegt. Sie hat mir erklärt, dass es sicher auch mal vorkommen wird, dass sie für mehrere Tage verreisen wird und mich nicht mitnehmen kann. Mo's Mundwinkel hingen ziemlich weit nach unten, als sie mir das erzählt hat - Mo hängt halt schon ziemlich arg an Fibi, Izzy und mir. Ja, sie hat mir dann gesagt, dass sie für mich ein Ferienlager gefunden hat. So ein richtig schickes Camp. Ob mir das wohl gefällt?

 

Letzten Donnerstag ist Mo mit mir dann zu diesem Ferienlager gefahren. Dieses Ferienlager heisst "Tierheim Tannenboden" und liegt irgendwo in der Emmentaler Pampa. Als wir mit dem Auto vor dem Tor des Tierheims angekommen sind, hat mir Mo nochmals etwas Wasser gegeben, hat mich noch pinkeln lassen und dann hat sie mich in der Autobox verstaut. Sie hingegen durfte durch das grosse Tor gehen. Eine drahtige, grauhaarige Frau hat Mo dann empfangen. Diese Frau sei Frau Kull, hat mir Mo später erzählt.

 

Frau Kull ist die Inhaberin des Tierheims. Sie ist Tierärztin und offenbar im SKG sehr, sehr bekannt (sie ist dort ein Ehrenmitglied!). Jo, sie hat Mo also das Camp gezeigt. Es gibt zwei Hundehäuser mit einigen Boxen, in denen jeweils zwei Hunde (1x Mädel, 1x Rüdchen) untergebracht werden. Es gibt für jeweils zwei Boxen eine gemeinsame Aussenbox in der gespielt werden kann und zusätzlich gibts dann noch einen ausbruchsicheren Freilauf. Zusätzlich wird kontrolliert, wann und was für Pippi wir produzieren oder wie unsere Häufchen aussehen. Es gibt überall Bodenheizung und somit ist selbst im Winter der Boden angenehm warm für uns Hunde. Die Herrchen und Frauchen dürfen auch die privaten Hundebetten mitbringen und natürlich kann sich Mo fast rund um die Uhr telefonisch über mein Befinden informieren lassen.

 

Die Gäste werden super betreut. Erst einmal ist da Frau Kull selber, die als Tierärztin ein scharfes Auge auf alle ihre Gäste hat und wenn Frau Kull Nachts mal nicht da sein sollte, übernachtet mindestens eine Pflegerin in einem angrenzenden Zimmer. Das klingt alles vielleicht etwas übertrieben. Frau Kull hat Mo aber erzählt, dass es auch schon mal eine Magendrehung bei einem Gast gegeben habe und der Gast dank den vorhandenen Möglichkeiten gerettet werden konnte. Das hat Mo ziemlich beeindruckt.

 

Jo, jetzt bin ich also provisorisch für einen Kurzurlaub von 4 Tagen angemeldet. Mo weiss jetzt schon, dass sie mich, Fibi und Izzy an diesem Wochenende wieder schrecklich vermissen wird. Ich glaube, ich werde sie auch vermissen.