Eric

Eric von der Deponie
Eric von der Deponie

Das da ist Eric! Eric ist ein 2 - 3 jähriger Hund von einer Mülldeponie in Bihac. Bihac liegt in Bosnien. Dort in Bihac gibt es keine so schicken Tierheime wie bei uns. Nicht, dass unsere Tierheimhunde ein Luxusleben haben, aber es ist doch recht armseelig, dass ein paar Zwinger direkt bei einer Mülldeponie aufgestellt wurden. Die Hunde dort sind dann auch dem Wetter ziemlich ausgesetzt. Gibts im Winter Minustemperaturen, muss der Hund dafür sorgen, dass er damit klar kommt. Ist es im Sommer brühend heiss, muss der Hund sorgen, dass er damit klar kommt. In ein beheiztes oder kühles Haus werden die Hunde von der Mülldeponie nicht geführt.

 

Nun gibt es Hunde, die ihr Leben als Streuner geniessen und mit den Umständen gut zurecht kommen. Mo ist der Meinung, dass man solche Hunde kastrieren und dann wieder auf die Strasse lassen soll. Dann gibt es Hunde, die als Streuner nicht klar kommen. Für solche Hunde dürfte solche Zwinger wie diese bei der Mülldeponie Bihac keine schlechte Lösung sein. Diese Hunde werden so gut es geht betreut, bekommen - mehr oder weniger - Futter und je nach Glück kann ein Hund sogar an eine Familie aus der Umgebung vermittelt werden. Und dann gibts jene Hunde, die verletzt sind.

 

Mo findet, dass verletzte Hunde nicht als Streuner auf die Strasse gehören. In den Zwingern werden diese Hunde immerhin - so einigermassen - mit Futter versorgt. Die Verletzungen werden aber kaum behandelt, denn dazu fehlt den Leuten, welche die Hunde betreuen, das Geld. Wenn also ein verletzter Hund in so einem Zwinger lebt und sich eine bosnische Familie für einen Hund interessiert, dann wird der Entscheid kaum zu Gunsten des verletzten Hundes ausfallen. Verletzte Hunde haben kaum eine Chance auf Vermittlung.

Was nun? Lässt man verletzte Tiere, die ja auch Schmerzen spüren, einfach ihr Leben lang in so einem Zwinger ausharren? Was kann man tun? Geld spenden ist eine gute Möglichkeit. Mo findet diese Idee sehr gut. Was aber, wenn manche Behandlungen im Heimatland des Tieres nicht einmal angeboten werden? Was bringt dem verletzten Hund dann das für ihn gespendete Geld? Sollte man den verletzten Hund einfach einschläfern?

 

Mo ist von der Idee, Hunde einfach einzuschläfer nicht sehr antetan. Die Euthanasie wird ja im grossen Umfang in den USA ausgeübt. Da werden streundende Hunde eingefangen und wenn sie nach zwei Wochen nicht vermittelt sind, werden sie eben eingeschläfert (bis vor Kurzem wurden die Tiere grosszügig in Kammern vergast. Davon nehmen immer mehr Tierheime abstand. Und trotzdem werden jeden Tag unzählige, gesunde Tiere getötet - im Jahr sind es rund 250'000!). Sollte so eine Philosophie auch in Europa Platz finden? Was in den Ostblockländern mit Tieren passiert, ist ja eh schon haaresträubend. Wenn man also über die Zustände Bescheid weiss, soll man diese dann einfach akzeptieren und hinnehmen?

Mo hofft, dass Eric - der an der rechten Vorderpfote eine falsch zusammengewachsene Fraktur und wahrscheinlich auch Schmerzen hat - ein gutes zu Hause finden wird. Vielleicht bei uns?