Oktober 2014

Fiffi und Lumpi - Best Friends :-)
Fiffi und Lumpi - Best Friends :-)

Sodela, jetzt sind wir also soweit: Es passiert nicht mehr so waaaaahnsinnig viel Neues in meinem Leben. Ich mache verlässlich "Sitz", Mo und ich gehen immer mal wieder Gassi, manchmal spiele ich mit anderen Hunden - spektakuläre Neuigkeiten gibt es also nicht mehr jede Woche.


Und weil dem so ist, hat sich Mo entschieden, nur noch einmal im Monat für mich in die Tasten zu hauen. Das ist für mich auch absolut in Ordnung, denn ihr könnt euch nicht vorstellen wie mühsam es ist, ihr jede Woche mein Leben zu diktieren.

 

Im Oktober 2014 ist aber trotzdem noch einiges gelaufen. So dackelt Mo nach wie vor jeden Freitag Nachmittag mit mir über den Hundeplatz, ich übe mich im Warten, versuche Fuss zu gehen, Hüpfe über Hindernisse, wir üben den Rückruf durch eine Menschengruppe - und dann ist da eben immer noch die Fährtenarbeit. Ich zeige nicht viel Begabung für diese Arbeit. Es ist nicht so, dass ich es nicht mögen würde. Ich arbeite nur nicht so, wie es nach Lehrbuch erwünscht ist. Mo hat ja schon einmal erzählt, dass ich mich während der Fährtenarbeit immer wieder um sie kümmere und Mo ist sich inzwischen sicher, dass sie mir diese Arbeit nicht aufzwingen will.

Mo überlegt sich sowieso schon ein Weilchen, wohin die Reise mit mir gehen soll. Hundesport mit militärischem Charakter sagt ihr definitiv nicht zu. Nur schon die Anmeldung beim Juror zur Fährtensuche wirkt auf Mo leicht grotesk. Und eben, die ganze Arbeit auf dem Platz würde ich sicher auf Prüfungslevel hinbekommen, aber Mo fragt sich, wem mit dieser Prüfung schlussendlich gedient wäre. Ausser Mo's eigenem Stolz wohl niemandem. Und da Mo jetzt nicht wahnsinnig stolz ist (auf mich schon, aber sonst nicht so), fragt sie sich, weshalb sie die ganze Nummer auf dem Hundeplatz überhaupt abspult.


In diesem Monat hatten wir auch noch viel zu tun, weil ja Mo's Paps vor ein paar Wochen gestorben ist. Da gab es Gottesdienste, Inventur wurde gemacht, bei Mo's Mum wurde der Haushalt auf den Kopf gestellt, mal musste da ein Formular ausgefüllt und mal da ein Briefchen getippt werden... Sagen wir es so, Mo war nach wie vor gut beschäftigt.

Hinzu kommt ja, dass Mo wegen ihrem kranken Hirn immer mal wieder riiiiesig grosse Untersuchungen hat. So eine Untersuchung war im Oktober mal wieder fällig. Mo könnte jedes mal wie ein Kutscher fluchen, wenn sie diese Untersuchung vor sich hat. Sie ist da schon ein Höseler - sie wird alle 6 Monate in eine Röhre gesteckt und dann werden da Bildli von Mo's Hirn geschossen. Jetzt ist diese Röhre schon mal nicht riesig, hinzu kommt, dass Mo's Kopf ziemlich arg fixiert wird und wenn das nicht schon genug wäre, bekommt sie noch ein Gitter über das Gesicht gestülpt. Und das Gitter wird an einer Vorrichtung eingehängt - Mo ist jedes Mal also in dieser engen Röhre gefangen. Und eben, an Tagen der Untersuchung ist Mo ungeniessbar. Da bemühe ich mich und bin ganz, ganz, wirklich ganz, ganz brav!!!

 

Verstehen, dass Mo an der ganzen Sache keine Freude hat, kann ich sehr gut. Mal ehrlich, wer mag schon eingesperrt und abhängig vom Goodwill anderer sein?