Es ist für Mo's Familie eine anstrengende Zeit. Viele, viele Termine mit Ärzten, Therapeuten, Pfleger, dann auch die Besuche bei Mo's Paps im Spital stehen an. Und ja, ich gebs zu: Ich bin froh, dass ich zur Zeit Fozzie an der Seite habe. Mo ist aktuell halt etwas langweilig für uns beide, weil sie eben mit tausend anderen Dingen beschäftigt ist. Und so hängen Fozzie und ich also gerne zusammen ab, spielen mit einander, rennen durch den Garten und nerven uns auch mal gegenseitig.

Und jo, Fozzie hat ein bitzeli das Zepter übernommen. Er ist ja 1 1/2 Jahre älter als ich und seinem Alter gebührt Respekt. So bin ich eben derjenige, der sein Hundebett zur Verfügung stellt, den Platz auf dem Sofa für Fozzie frei macht und mich auch nicht mehr so regelmässig an Mo anlehne, wie ich das im Normalfall immer gemacht habe. Man merkt mir schon an, dass ich Fozzie als Boss betrachte.

Fozzie hingegen lebt sich hier prächtig aus. Allerdings muss der arme Kerl zur Zeit noch oft zum Arzt. Er wird ja eben aufgepäppelt. Aber joooo, er sieht doch schon etwas knuspriger aus als am Anfang. Im Moment verliert er praktisch jeden Tag einen Schneidezahn aus dem Unterkiefer. Das ist nicht so tragisch, denn die anderen Zähne sehen sonst noch tiptop aus und verlieren tut er die Dinger auch nur, weil er da eine kleine Kieferfehlstellung hat. Diese erkennt man auf Fotos aber nicht einmal. Ha jo...was solls.

Mo war wieder einmal unterwegs - diesmal hat es sie nach Basel gezogen. In Basel fand so eine Tagung / Kurs / Was-auch-immer statt. Und der Referent für diesen Tag war *taa-daaa* Martin Rütter.

Den Rütter kennt man ja in der "Szene" wie ein bunter Hund. Er ist ja auch mit einem Comedy-Programm in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs, man sieht ihn oft im Sonntagvorabend-Programm im Fernsehen, er schreibt Bücher... Eben, man kennt ihn. Und dieser Rütter kann auch anders als nur witzig. Der kann auch etwas Wissen weiter geben. Nun kann man ihn mögen, muss man aber nicht. Und man kann sein Wissen blöd finden, muss es aber nicht. Mo ist ja so getuned, dass sie sich das Wissen abholt, welches sie denkt, dass es das richtige ist. Und da ich ganz gut geraten bin (das sagen sogar fremde Leute), wird das von ihr zusammengesuchte Wissen schon irgendwie stimmig sein. Anyway...

Nun hat also am letzten Samstag dieser ganztägige Kurs in Basel stattgefunden. Das Thema an diesem Tag war "Körpersprache". Und der Rütter konnte natürlich aus dem Vollen schöpfen. Er hat immer wieder Videos gezeigt, diese Wiederholt, man hat besprochen, was man da sieht, was man aber auch nicht sieht, man hat darüber gesprochen, wie man die Lage einschätzen und einen Hund fürs erste beurteilen kann... Mo fand es cool. Nicht, dass sie jetzt bei jedem Wauzi sofort sagen kann "der ist böse" / "der ist lieb", sie kann dank des Kurses aber doch ein bitzeli besser die Zeichen von uns Hunden deuten.

Dass sie für mich so einen Kurs besucht, finde ich toll. Denn es ist ja so, dass ich mit wirklich jedem anderen Hund klar komme, aber nicht jeder andere Hund unbedingt mit mir spielen will oder sollte. Das klingt jetzt so, als würde mich Mo auf jeden anderen Hund losrennen lassen. Dem ist nicht so, aber Mo kann jetzt auch mal sagen: Nöööö, mit dem da musst du nicht spielen / nicht mehr länger spielen. Sie kann viel einfacher erkennen, wenn die Situation kippt, der andere Hund von mir Angst hat und vielleicht auch mal in Stockstarre fällt...Eben, sie hat einfach ein bitzeli ihren Horizont erweitert. Das finde ich toll.

Ich bin manchmal auf Kurs, manchmal aber auch nicht. Klingt verwirrend, oder? Tja, die Sache mit dem Kurs hat vor allem mit dem "Begleithundeprüfung"-Kram zu tun. Mo und ich arbeiten ja daran und ich mache mich auch sehr gut im Kurs. Eine Sache aber passt mir nicht. Diese Sache hat mit meiner Nase zu tun....

Ich bin ja gerne mit Mo unterwegs. Und ich behalte gerne ein bitzeli den Überblick, wenn wir Gassi gehen. So hat sich etabliert, dass ich immer mal wieder schaue, wo Mo entlang geht, wo sie stehen bleibt, was sie macht... Und ich bin immer sehr gerne bereit, mich nach Mo zu richten. Ich mache das freiwillig und immer sehr aufmerksam. Mo hat mir das nicht "beigebracht" und ich denke, dass mir diese Fähigkeit in die Wiege gelegt wurde.

Für Mo, die ja doch nicht so normal unterwegs ist wie andere Hundehalter, ist diese Fähigkeit Gold wert. Wenn sie mal nicht so schnell gehen kann, passe ich mich an, wenn ich mal voraus gehe und sie doch stehen bleiben muss, renne ich nicht hirnlos weiter...eben, ich passe eben gut auf.

Nun gäbe es bei der Begleithundeprüfung diese eine Sparte: Fährtensuche. Je nach Prüfungslevel wird eine Fährte gelegt und wir Hunde sollten diese Fährte finden und auf dieser Fährte einen Gegenstand verweisen (Gegenstand verweisen = einen Gegenstand mit einem deutlichen, allgemein gültigen Zeichen durch den Hund anzeigen lassen). Ich mag diesen Teil der Prüfung überhaupt nicht!

Mo legt die Fährte, auch der Gegenstand wird schön drappiert, ich werde in ein Fährtengeschirr eingespannt - und ich finde es scheisse! Ich sollte irgendwann, wen ich denn Vollprofi werden würde, einige Meter vor Mo vorangehen, die Nase ziemlich konsequent auf der Fährte (also am Boden) halten und dabei wie ein verrückter Schnüffeln.

Das Schnüffeln ist für mich kein Problem und die Fährte finde ich ja auch. Aber: Ich muss doch schauen, ob Mo mit mir mithalten kann! Und so hebe ich immer mal wieder meinen Kopf, schaue zu Mo, latsche auch ganz gerne ab der Fährte und gehe zurück zu Mo... Für einen Profi-Fährteler muss es ein Bild des Grauens sein, wenn er mich bei der "Arbeit" sieht. Und ja, unsere Hundeschulleiterin war lange Zeit mit einem Mann liiert, der mit seinem Hund Fährtenweltmeister wurde. Jetzt könnt ihr euch ja vorstellen, wie delikat die Fährten-Unterrichtsstunden sind und ja, wir hatten diese Woche Fährten-Stunde. Es war nicht lustig....

Was soll ich sagen? Es ist kaum zu fassen! Ich bin ja sooo gespannt! Könnt ihr euch noch an Eric erinnern, der kleine Hüpfer von der Mülldeponie?

Nun, Eric wird als Pflegehund zu uns kommen. Mo weiss ja nicht, wie ich mich mit anderen Hunden im Haushalt geben würde. Mo hat im Grunde überhaupt keinen Schimmer, wie es sein würde, zwei Hunde im Haushalt zu haben. Ja, was macht man da? Sie hat sich bei der Organisation Tierhilfe Weynar gemeldet und ZACK, sie hat den Zuschlag bekommen. Eric wird zu uns kommen dürfen. Bevor es aber soweit war, gab es eine Vorkontrolle!

Was ist denn eine Vorkontrolle?

Bei einer Vorkontrolle kommt ein Mensch zu uns nach Hause, schaut sich die Umgebung an, erfragt so einiges und schreibt dann über den Besuch einen Bericht. Besuch haben wir für diese Vorkontrolle von Tanya bekommen. Tanya hat auch schon eine Tierschutzhündin von der Tierhilfe Weynar übernommen und so ist Tanya den Leute der Tierhilfe wohl bekannt.

Tanya kam also bei uns zu Besuch und damit wir auch gleich ein gutes Bild abgeben konnte, habe ich vor ihr fröhlich mit "Sächsi" (ihr wisst schon, Nachbars Katze) gespielt. Tanya fand mein Spiel und mein Verhalten supertoll. Und jo, was soll ich sagen: Schon nach kurzer Zeit hat sie Mo gesagt, dass sie uns als Pflegestelle empfehlen würde. Uiii...Mo hat sich so gefreut.

Nachdem Tanya und Mo noch ein bitzeli getratscht haben, ist Tanya wieder nach Hause gefahren und bereits zwei Stunden später hat sich die liebe Melanie - die alle Melli nennen - gemeldet. Melli hat also bestätigt, dass der kleine Eric zu uns kommen darf. Ist das nicht verrückt? Ich bekomme einen Hundekumpel - wenn auch nur auf Zeit. Aber immerhin. Das ist so wahnsinnig...

Glaubt es mir: Mo war deswegen gerade arg aufgeregt und ich bin auf Eric gespannt wie Robins Bogen.

Es gibt so ziemlich gar nix zu erzählen. Mo und ihre Mum waren in der letzten Woche wegen Mo's Paps sehr aktiv. Ich hatte also richtig viel Zeit für mich. Mo rennt also im Haus herum, versucht Unterlagen zusammenzusammel, telefoniert mal mit Hinz und Kunz, rennt wieder herum... Ich kann in dieser Zeit prima relaxen.

Obwohl, so ganz relaxed bin ich nicht. Ich habe eine neue Freundin. Diese Freundin wird von Mo und Reto "Sächsi" (Sechs) genannt. Beim Sächsi handelt es sich um eine kleine, feine, hübsche Katze. Sächsi bekam ihren Namen deshalb, weil sie immer Abends um Sechs Uhr bei uns im Garten aufgetaucht ist. Und auch wenn ich wie ein Idiot um sie herumgehampelt bin, liess sie sich nicht aus der Ruhe bringen.

Sächsi lebt inzwischen fast in unserem und im Garten unseres Nachbars. Und ich habe immer so schön den Plausch mit ihr. Wir spielen gelegentlich auch zusammen - dabei gehe ich nahe an sie heran, sie versucht mir eine zu wischen, ich renne davon, sie hinterher, sie legt sich hin, ich gehe zu ihr und lasse mir von ihr eine wischen, sie steht auf und rennt davon, ich hinter ihr her, dann drehen wir das Spiel....

Die gesamte Nachbarschaft kennt unser Spiel inzwischen. Und alle amüsieren sich allerliebst, wenn wir zwei uns jagen, dann wieder mit den Köpfen "butschen", dann wieder jagen... Ich hätte es ja nie vermöglich gehalten, dass meine beste Freundin eine Katze sein wird. Ich meine, Hunde sind ja sooooo cool. Aber das Sächsi, das ist echt der Hammer.

Ja, und wenn Sächsi nicht im Garten ist, ist es im Moment eben recht ruhig hier. Ausser bei Mo, die rannte diese Woche immer wieder durchs Haus. Renn Mo, renn....

Das da ist Eric! Eric ist ein 2 - 3 jähriger Hund von einer Mülldeponie in Bihac. Bihac liegt in Bosnien. Dort in Bihac gibt es keine so schicken Tierheime wie bei uns. Nicht, dass unsere Tierheimhunde ein Luxusleben haben, aber es ist doch recht armseelig, dass ein paar Zwinger direkt bei einer Mülldeponie aufgestellt wurden. Die Hunde dort sind dann auch dem Wetter ziemlich ausgesetzt. Gibts im Winter Minustemperaturen, muss der Hund dafür sorgen, dass er damit klar kommt. Ist es im Sommer brühend heiss, muss der Hund sorgen, dass er damit klar kommt. In ein beheiztes oder kühles Haus werden die Hunde von der Mülldeponie nicht geführt.

Nun gibt es Hunde, die ihr Leben als Streuner geniessen und mit den Umständen gut zurecht kommen. Mo ist der Meinung, dass man solche Hunde kastrieren und dann wieder auf die Strasse lassen soll. Dann gibt es Hunde, die als Streuner nicht klar kommen. Für solche Hunde dürfte solche Zwinger wie diese bei der Mülldeponie Bihac keine schlechte Lösung sein. Diese Hunde werden so gut es geht betreut, bekommen - mehr oder weniger - Futter und je nach Glück kann ein Hund sogar an eine Familie aus der Umgebung vermittelt werden. Und dann gibts jene Hunde, die verletzt sind.

Mo findet, dass verletzte Hunde nicht als Streuner auf die Strasse gehören. In den Zwingern werden diese Hunde immerhin - so einigermassen - mit Futter versorgt. Die Verletzungen werden aber kaum behandelt, denn dazu fehlt den Leuten, welche die Hunde betreuen, das Geld. Wenn also ein verletzter Hund in so einem Zwinger lebt und sich eine bosnische Familie für einen Hund interessiert, dann wird der Entscheid kaum zu Gunsten des verletzten Hundes ausfallen. Verletzte Hunde haben kaum eine Chance auf Vermittlung.

Wusstet ihr, dass ich Kinder liiiiiebe? Ja, so ist es! Ich mag sie sehr. Mo's Gottemeiteli Neele ist ja so ein Stumpen und auch ihr Bruder ist noch so ein kleiner Mensch. Mit ihnen habe ich ja immer riiiiiesen Plausch.

Einen riiiiesen Plausch habe ich auch auf den geführten Spaziergängen. Das sind Spaziergänge, bei der Babs - die Hundeschulleiterin - dabei ist. Auch dabei sind etwa 2 - 4 Hundehalter mit ihren Wauzis. Und in dieser Gruppe gehen wir dann in die "Wildnis" und üben das Verhalten in gewissen Situationen. Letztens waren wir wieder auf so einem Spaziergang. Es war grossartig! Wir haben uns vor einem Wäldchen getroffen und sind dann alle zusammen losmarschiert.

Da wir Hunde uns inzwischen kennen, braucht man uns nicht mehr zu vergesellschaften. Auch sonst habe ich ja keine Mühe mit fremden Hunden, kleinen Tierchen, springenden Bällen...für mich ist einfach alles cool! Cool war auch, dass wir im Wald dann Suchspiele spielten. Es war genial und Mo bekommt regelmässig Gänsehaut wenn sie sieht, wie ich zielstrebig und auf richtigem Weg ein verstecktes, kleines Irgendwas in einem grossen Wald finde.

Wir haben uns auf dem Spaziergang also prima beschäftigt, richtig schön gearbeitet, einige neue Dinge eingeübt - es war toll. Und dann ging es an den Rückweg. Auch auf dem Rückweg haben wir einige Dinge ausprobiert. Unter anderem gehörte dazu der so genannte Seitenwechsel. Den kann ich ja im Schlaf. Und weil das Babs eben weiss, durfte ich in einer gebildeten Kolonne zuforderst mit Mo gehen.

Was für eine easy-peasy Woche. Ich hatte es richtig schön, hatte Spass in der Hundeschule, hatte viele schöne Gassitouren - einfach herrlich. Aber meine beiden Girls...

Izzy und Fibi sind eiiiigentlich Hauskatzen. Dies deshalb, weil sie beide so einen Virus in sich tragen und diesen Virus allen Katzen in der Nachbarschaft anhängen können - wenn sie denn eben draussen wären. Jetzt ist es so, dass ausgerechnet unsere behäbige Izzy gerafft hat, wie man SCHIEBETÜREN öffnet!!! Und ja, Izzy und Fibi sind so einfach mal auf einen nächtlichen Streifzug gegangen. Mo hat das mitgekriegt und hat sich entschlossen, dass die beiden Damen gechipt und entsprechend geimpft werden sollen. Nicht, dass Izzy und Fibi jetzt wie wild draussen herumrennen dürften, wenns aber mal passiert, sind die beiden Damen immerhin geschützt und "erkennbar".

Ja, und jetzt sollten die Damen also geimpft und gechipt werden. Was für eine Story!!!

Mo hat sich auf einen anstrengenden Tag vorbereitet. Er war dann aber ober-anstrengend. Am Morgen früh ist Mo mit mir losgefahren. Mo hat ja einmal pro Woche Physio und da darf ich mit. Die Physio lief, war dann irgendwann zu Ende und Mo ist mit mir zurück nach Hause gefahren. Im Haus hat sie dann die normale Transportbox für eine Katze sowie ein altes Transportkörbchen aus dem Keller geholt. Mit viel Mühe, einem lauten MIIIIAAAUUUU, ein paar Kratzspuren und Schweiss auf der Stirn konnte Mo die beiden Damen in ihre Boxen, respektive Körbchen spedieren.

Ab ins Auto mit den Damen und zack-zack zum Tierarzt fahren. Ich blieb zu Hause - das Ganze war einfach zu viel Theater.

Ich bin ein Hellseher! Jawoll... Gerade letzte Woche im Begleithunde-Kurs haben es alle gesehen. Wie es kommt, dass mich nun alle Hellseher nennen?

Mo und ich gehen ja fast jeden Freitag Nachmittag nach Aefligen in den Begleithundekurs. Wir Kursteilnehmer treffen uns da beim Parkplatz, Babs, die Hundeschulleiterin erzählt, was die nächste Stunde beinhalten sollte, und dann dürfen uns unsere Frauchen vom Parkplatz zum Hundeplatz führen. Der Weg zum Hundeplatz ist öffentlich und relativ lang (naja, vielleicht 150 Meter). Wenn jetzt da 8 Frauen mit ihren Hunden entlang gehen und jemand Fremdes will mit dem Fahrrad an uns vorbeiflitzen, dann muss man sich schon ein bisserl organisieren.

Es ist etwas doof, wenn jedes Frauchen ihren Hund mal auf der rechten, mal auf der linken Seite führt und je nach Lust und Laune auf der rechten oder linken Strassenseite entlang geht. Für Fremde ist da kaum noch ein Durchkommen. Und jetzt fängt die Hellseherei an...

ZACK, es ist Mai! Wie jeder Hündeler weiss, herrscht in der gesamten Schweiz zwischen Mai und Juni die Schonzeit - das verändert mein Leben schon ein bitzeli.

Die Schonzeit ist ein Zeitraum, in wechem das Fangen und Töten von Wild durch das Jagdgesetz verboten ist. Dies wird gemacht, damit Wild sich paaren, Junge gebären und die Kleinen aufziehen kann. Die Schonzeit soll der Artenerhaltung dienen und soll verhindern, dass Jungtieren die zur Aufzucht notwendigen Elterntiere genommen werden. Ohne Eltern würden die Jungtiere verhungern und sterben.

Was hat das nun mit uns Hunden zu tun? Es ist ja kein Geheimnis, dass es unter uns auch Jäger gibt. Es gibt ganz verschiedene Arten von Jägern: Es gibt Stöberhunde, Vorstehhunde, Apportierhunde, Schweisshunde, Erdhunde und jagende Hunde.

• Stöberhunde sind selbständig, planmässig und gründlich in Dickungen oder im Schilf. Sie suchen in unübersichtlichem Gelände ausserhalb der Kontrolle des Hundeführers nach Hoch- und/oder Niederwild. Stark vertreten in dieser Gruppe sind vor allem Spaniel-Hunde - was deren Dickkopf und ihr selbständiges Auftreten erklärt.

• Vorstehhunde stehen vor - wer hätte das gedacht! Scherzchen beiseite... Vorstehhunde zeigt dem Jäger durch ihre typische Körperhaltung (ein Pfötchen in der Luft, der ganze Körper stark nach vorne gelehnt) an, dass er Wild gefunden hat. Spinone, deutsch Drahthaar, Weimaraner, VIzsla, Pointer und Setter - das sind ein paar Beispiele an Vorstehhunde.

• Dann hätten wir die Apportierhunde. Diese Hunde finden und bringen das geschossene Nieder- oder Federwild zum Jäger. Apportieren wird ins Englische als "retriever" bezeichnet. Nun überlegen wir mal scharf, welche Rasse für das retrievern geeignet sein könnte....Natürlich: Golden Retriever, Labrador, Flat-coated Retriver....

• Schweisshunde sind nicht etwa Hunde die stark schwitzen, das sind Hunde, die auf Schweiss spezialisiert sind. Unter Schweiss versteht der Jäger eben nicht "Schweiss", sondern Blut! Diese Hunde sind also Profis, wenn es um die Suche nach Blutspuren geht. Sie stellen dann auch verletztes und blutendes Schalenwild. Zu dieser Gruppe gehören - wer hätte es gedacht - die Schweisshunde und auch die Dachsbracke.

• Erd- und Bauhunde sind Jagdhunde, die in den Fuchs-, Dachs- oder in den Kaninchenbau schlüpfen und dort das jeweilige Tier stellen. Diese Hunde sind oft kompakt und klein, wie zum Beispiel der Dackel oder die kleingewachsenen Terrier. So ein Dackel oder Terrier muss ziemlich Pfeffer im Hintern haben, um so einen Fuchs, Dachs oder ein Kaninchen stellen zu können. Wen überrascht es da, dass diese Hunde auch im sonstigen Leben kleine Macho-Tiere sind, die einen starken Willen haben und sich gerne etwas grössenwahnsinnig verhalten...

• Und dann die jagenden Hunde. Deren Bestimmung ist es, durch fleissige Suche durch Wald und Feld das Wild zu finden und so lange zu Verfolgen, bis der Jäger das Wild geschossen hat. Bracken kommen hierbei sehr gerne zum Einsatz.

Ta-Daaa..da sind wir wieder! Der Laptop von Mo ist wieder im Haus, er hat eine neue Hard Drive bekommen und nun surrt er wieder, wie zu seinen besten Zeiten (was bei seiner bisherigen Lebensdauer von 3 Monaten bei Gott nicht lange war). Mit dem Eintrag vom 2. April hat sich der Laptop verabschiedet! Ja, der gesamte Text, alle Bildli - alles war weeeeg! Ihr hättet Mo erlebe sollen...oder eben besser nicht.

Ja, und was hier alles verpasst wurde... Riesige Spaziergänge, Spaziergänge mit Reto, Männerabende mit Reto, Mongo-Ente (Mo ist zu doof sich den Namen Mandarin-Ente zu merken, jetzt sind es eben Mongo-Enten), Hundeschule-Olympiade, Beginn der Begleithundeausbildung.... Wahnsinn, oder?

Mo hätte gerne schon früher ein bitzeli über eine wahnsinns Woche erzählt. In dieser Woche nämlich sind wir sehr, sehr lange unterwegs gewesen. Mo hat ja so einen Schrittzähler und mit dem Schrittzähler erhält man eine Empfehlung der WHO, die den Menschen für eine gute Fitness 10'000 Schritte pro Tag empfielt. Das sind sehr viele Schritte - gerade wenn man wie Mo etwas herumtorkelt und nicht so fit ist (bei ihr sind manchmal schon 2'000 Schritte am Tag rekordverdächtig...). Aber eben, Mo hatte eine super-trooper Woche und wir sind fast jeden Tag millionen-milliarden Schritte gegangen. Manchmal hat uns Reto sogar begleitet und als Reto mal dabei war, sind wir auf eine Mandarin-Ente gestossen. Wenn man jetzt auf die Homepage der Vogelwarte Sempach geht, erfährt man, dass es in der Schweiz nur etwa 100 Mandarin-Enten gibt! Tja, Mo sagt es ja schon lange: Warum braucht es Zoos, wenn man so eine vielfältige Natur vor der Türe hat? Reto und Mo waren von dem Entchen ja sehr angetan. Mir war das Tierchen wurscht - bin ja eh nicht so der Jäger. Ja, aber die Tour mit Reto und Mo an diesem Tag war wirklich genial - ein richtiges Träumli war es. 

Zwischen all den langen Gassitouren fand auch die letzte Hundeschule-Stunde statt. Eine Olympiade wurde veranstaltet und ich und Mo sind sauber auf dem letzten Platz gelandet. Schlimm finden wir es beide nicht, denn wir wahren in der Ehrlichkeit wahscheinlich auf Platz 1.

Die Olympiade bestand aus Übungen wie zum Beispiel Rückwärtsgehen, Socken von einer Wäscheleine holen, sauberes Apportieren... Ich habe mit Mo zusammen noch nie ein Rückwärtsgehen geübt, Socken habe ich auch noch nie von einer Wäscheleine geholt und apportiert, Apportieren tue ich schon - aber das ist bei uns erst im Aufbau. Wir konnten uns selber beurteilen und Mo war bei der Beurteilung doch sehr ehrlich. Wenn ich etwas nicht konnte, dann gabs kein "Er-ist-doch-so-ein-Lieber"-Bonus. Mo und ich haben schon mitgekriegt, wie andere Teilnehmer sich sofort viele Punkte vergaben, wenn der Hund zum Beispiel ein Schrittchen Rückwärts gegangen ist - und dabei hätte man eine Strecke von 8 Meter rückwärts gehen sollen... Es ist schon peinlich, wenn erwachsene Menschen in der Hundeschule so einen Ehrgeiz entwickeln, dass sie sich selbst belügen - Mo und ich hingegen wollen einfach nur unseren Spass haben.

Es war eine wahnsinnig ruhige Woche. Es ist nichts passiert - das Wetter war gut und ich bin toll. Okay, vielleicht war es deshalb so ruhig, weil auch noch die Hundeschule ausgefallen ist.

So eine Woche ohne grosses Tam-tam finde ich auch mal gut. Okay, so ganz ohne Tam-tam ging es natürlich nicht. Am Dienstag ist Mo zum Beispiel wahnsinnig früh aus dem Haus verschwunden, Reto hat mich dann irgendwann zu Retos Eltern gebracht und Mo hat mich dann erst wieder am Mittag dort abgeholt. Dieses Programm ist tatsächlich nicht alltäglich. Aber eben, es war nichts, was waaaahnsinnig verrückt ist. Okay, ich bin verrückt gerne bei Retos Eltern. Retos Mum mag mich sehr, weil sie als junges Mädel immer Pudel in der Familie gehabt haben. Bei ihr habe ich ein Stein im Brett. Bei Retos Paps war es zu Beginn ja so, dass er von mir nicht angetan war. Er kannte Hunde nicht so gut, fand uns alle halt stinkig und dreckig...Er war voreingenommen. Und nun? Nun hätschelt und tätschelt er mich und hat fest Freude an mir. Ich mag ihn auch.

Ja, und wenn ich also bei Mo's Schwiegereltern bin, dann habe ich immer ein bitzeli was zu tun. Und Mo's Schwiegermama geht mit mir Gassi - es ist ein Traum! Mo's Schwiegermami heisst ja Moni (was für ein Ding!!!) und Moni geht oft alleine spazieren. Wenn sie jetzt mit mir Spazieren gehen kann, dann macht das natürlich Spass und sie ist dann immer etwas länger unterwegs als im Normalfall. Ja, und da haben wirs wieder: Hunde sind nicht nur tolle Lebewesen, sie halten auch ihre Herrchen und Frauchen fit! Ist das nicht stark?